Träumen gehört zum Leben. Und auch erotische Phantasien kennt wohl jeder von uns. Manche davon möchte man auch wirklich ausleben – andere behält man lieber für sich.
Ob man nun Single ist, in einer Partnerschaft lebt oder gelegentliche Affären hat: Erotische Träume und Phantasien haben vermutlich alle Menschen hin und wieder einmal. Das Schöne daran ist, in unseren Träumen ist praktisch alles erlaubt und möglich, das uns in eine prickelnde Stimmung versetzt. Einige Vorstellungen kehren immer wieder und dienen zum Beispiel als stimulierendes Kopfkino bei der Selbstbefriedigung. Auch beim Sex mit dem Partner kommt es durchaus vor, dass man im Kopf seine erotischen Phantasien genießt – gerade dann, wenn man sie mit dem Partner nicht ausleben kann, aber wenigstens nicht auf den Gedanken daran verzichten möchte. Manchmal sind unsere erotischen Wunschträume aber auch so stark, dass wir sie in die Realität umsetzen und uns sexuell ausleben wollen.
Erotische Phantasien – eine sehr persönliche Sache
Warum haben wir überhaupt erotische Phantasien? Wie entstehen sie? Wo kommen sie her? Ob es nun der Gedanke an Sex mit mehreren Personen ist oder an ungewöhnlichen Orten, das Abenteuer mit einem gänzlich Fremden oder der Gedanke an bestimmte Fetische wie Lack, Leder und Latex, Fessel- oder Rollenspiele: Erotische Träume sind so unterschiedlich wie die Menschen. Sie entstehen zum Beispiel dann, wenn wir keine Gelegenheit haben, unsere Neigungen mit einem Partner wirklich auszuleben. Das beginnt bei vielen schon in der Pubertät, wenn das sexuelle Interesse erwacht, und entwickelt sich im Laufe unseres Lebens weiter. Geprägt durch unser Umfeld, durch das, was wir sehen und erleben, prägen sich mit der Zeit dann ganz persönliche Lieblings-Sexphantasien aus. Wer sexuell eher unerfahren ist, für den ist unter Umständen bereits eine andere Stellung als immer nur der Missionar eine sehr aufregende Phantasie. Und sexuell aktive, experimentierfreudige Menschen mit einem breiten Erfahrungsschatz entwickeln vielleicht immer neue Wunschträume – bis sie diese auch verwirklicht haben.
Wie sag ich’s bloß? Wie Sie Ihre heißen Phantasien mitteilen
Soll man seine erotischen Träume überhaupt ausleben? Für viele stellt sich die Frage gar nicht, sie genießen die Freiheit ihrer Gedanken, finden diese aber zu frivol oder trauen sich auch gar nicht, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Vielleicht auch, weil man den Partner nicht vor den Kopf stoßen möchte, sofern man sich in einer festen Partnerschaft befindet. Erotische Phantasien im Rahmen einer festen Beziehung auszuleben, das geht, wenn die Partner einen sehr offenen und verständnisvollen Umgang miteinander pflegen, man sich traut, dem anderen von seinen Phantasien zu erzählen. Gut möglich, dass dies den Partner selbst anmacht. Eine andere Möglichkeit ist es – dies funktioniert aber nur in sehr toleranten Beziehungen –, dass man seine Träume außerhalb der Partnerschaft auslebt. Etwa dann, wenn der Partner selbst nichts mit der erotischen Phantasie anfangen kann, der Wunsch sie auszuleben aber dennoch sehr groß ist. „Ich habe mit Björn von Anfang an eine sexuell sehr intensive Beziehung geführt, wir haben viel ausprobiert und waren auch immer für Neues aufgeschlossen“, erzählt Wiebke (43). „Insofern war es auch kein Problem für mich, meinen Wunsch zu äußern: Ich wollte gerne mal vor den Augen anderer von ihm verführt werden. Glücklicherweise fand er diese Sexphantasie ebenso anregend wie ich, und so besuchen wir nun ein paar Mal im Jahr einen Swingerclub, in dem wir mittlerweile schon nette Bekanntschaften geschlossen haben.“ Was Wiebke schildert, ist ein Glücksfall – denn ganz egal ob eine neue Stellung oder Swingerclub, nicht immer geht der jeweilige Partner so offen mit der Konfrontierung mit sexuellen Phantasien um. Weitaus öfter ist es nämlich an der Tagesordnung, dass der Sex in einer langjährigen Beziehung mit der Zeit immer eingefahrener wird und man auch gar nicht den Mut hat, plötzlich mit seinen geheimsten erotischen Phantasien herauszurücken. So geht es auch Stefan (46): „Zu Beginn unserer Beziehung war unser Sexleben noch in Ordnung – nie besonders experimentierfreudig, aber man könnte es als „gute Hausmannskost“ bezeichnen. Im Laufe der Zeit ist es aber so verkümmert, dass wir vielleicht noch einmal im Monat zueinander finden – und dann maximal als „Fastfood“. Ich wünsche mir aber immer öfter, endlich mal wieder Neues zu erleben und nach allen Regeln der Kunst verführt zu werden und träume von einem Seitensprung …“
Robert (41) hingegen ist Single, möchte aber trotzdem seine erotischen Phantasien gelegentlich ausleben: „Ich will mich zurzeit nicht fest binden, möchte aber trotzdem nicht auf Sex verzichten. So träume ich davon, mit einer Frau, die ich überhaupt nicht kenne, eine heiße Nacht zu verbringen. Aber wo soll ich diese Frau kennenlernen?“
Erotische Phantasien ausleben? Gewusst wo!
Was tun, wenn man keinen geeigneten Partner zum Ausleben seiner erotischen Phantasien hat? Wo findet man die passende Frau oder den passenden Mann für ein Sexabenteuer? Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten, Gleichgesinnte zu treffen. Zum Beispiel auf den entsprechenden Veranstaltungen, bei denen man auch als Einzelperson Zutritt hat. Wer auf spezielle Fetische steht, findet in BDSM-Clubs mit Sicherheit interessante Angebote. Außer Partys bieten manche der Clubs z. B. auch Workshops zum Thema Fesselspiele und anderen Techniken – eine gute Möglichkeit, geheimen Phantasien in der Realität näher zu kommen und auf potenzielle Partner zu treffen. Auch Online Dating oder Casual Dating bietet sehr gute Möglichkeiten, je nach Vorliebe geeignete Partner zu finden, um gemeinsame sexuelle Phantasien und Wünsche auszuleben. Ob es sich dabei um eine geheime Affäre oder wechselnde erotische Bekanntschaften handelt, um einen einmaligen Seitensprung oder einen Partner für eine offene Beziehung. Der Vorteil: Beim Online-Dating wird meist von Anfang an mit offenen Karten gespielt, das heißt man kann seine Wünsche ganz direkt äußern und befindet sich zunächst im geschützten absolut diskreten Umfeld der Partnervermittlung. Ob und wann man sich dann für lustvollen Sex treffen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Geben Sie Ihren erotischen Phantasien genügend Raum!
Erotische Phantasien und Träume sind wichtig – sie bereichern unser Leben, helfen uns über den grauen Alltag hinweg und sind ein Weg, um für Ausgeglichenheit und Zufriedenheit zu sorgen. Sollte das Bedürfnis sehr stark sein, diese Wünsche auch in die Tat umzusetzen, sollten Sie sich dem auch nicht verschließen. Denn auf Dauer können unterdrückte erotische Phantasien zu Verstimmungen und Unzufriedenheit führen – vielleicht sogar mit der bestehenden Beziehung. Sexuelle Wünsche auszuleben, kann hingegen sehr befreiend sein. Ob und wie man das tut, ist natürlich ganz individuell. Fakt ist jedoch: Sex ist und bleibt die schönste (Neben-)Sache der Welt!
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