
Online-Dating ist durch Passwortzugang und Co. eine diskrete, sichere Angelegenheit. Wie aber ist es außerhalb dieses geschützten Raums? Lesen Sie hier, wie Sie im World Wide Web unentdeckt bleiben.
Erwischt! Sich im Internet zu bewegen, hinterlässt Spuren, das gilt fürs Shoppen ebenso wie für Aktivitäten in sozialen Netzwerken, für das Online-Banking genauso wie fürs Flirten. Gerade wer auf der Suche nach einer Affäre ist oder bereits eine Affäre hat, möchte in den meisten Fällen aber vor allem eines: unentdeckt bleiben. Sowohl beim Partner als auch bei Kollegen oder gar dem Chef. Deshalb ist es wichtig, ein paar einfache Maßnahmen zu ergreifen, um diesen sehr privaten Aktivitäten möglichst diskret nachgehen zu können und im Web wie auch auf dem eigenen Rechner möglichst wenige Hinweise zu hinterlassen. Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Daten und Aktivitäten im Internet vor dem Zugriff Dritter schützen können.
Privatsphäre wahren beim Online-Dating
Beim Online-Dating gilt, wie auch für andere Aktivitäten im Internet: Weniger ist mehr. Zumindest, was die Weitergabe und Veröffentlichung privater Daten, Fotos oder Videos betrifft. Gerade wenn es um Sex geht, ist Privatsphäre besonders wichtig. Bevor Sie also Ihrem Flirt (Nackt-)Fotos von sich schicken oder die Webcam einschalten, sollten Sie zu der Person ein gewisses Vertrauen aufgebaut haben. Die Vorteile beim Online-Dating: Bei seriösen Online-Partnervermittlungen gibt es bereits verschiedene Maßnahmen, um Fake-Profile auszusortieren und für ein hohes Mitgliederniveau zu sorgen. Sie bewegen sich hier in einem sicheren Raum, in dem Ihre Privatsphäre geachtet wird, und die internen Kommunikationssysteme bewahren vor E-Mail-Missbrauch. Trotzdem sollte man sich immer genau überlegen, ob und wem man sehr intime Details preisgeben möchte. Besondere Vorsicht ist auch dann geboten, wenn das Datingabenteuer geheim bleiben soll und man nicht möchte, dass der Partner Wind davon bekommt.
Sicher surfen: Darauf sollte man achten
Browserverlauf und Cookies auf dem heimischen PC löschen: Das A und O für diskrete Aktivitäten im Internet ist es, nach dem Chatten oder Online-Daten, nach jedem verfänglichen Seitenbesuch den Browserverlauf zu löschen und keine Cookies zu akzeptieren oder diese ebenfalls zu entfernen. Denn anhand dieser gespeicherten Informationen können Partner oder auch der Chef leicht nachvollziehen, welche Seiten Sie aufgerufen haben. Nehmen Sie deshalb unter „Einstellungen/Datenschutz“ (Firefox) dort die entsprechenden Einstellungen vor. Details dazu und auch Anleitungen für andere Browser finden sich im Internet. Und nicht vergessen den Verlauf der Google-Suche löschen!
Sichere Passwörter verwenden: Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Partner Ihr PC-Passwort knackt, sollten sie nicht gerade Ihr Geburtsdatum, den Namen Ihres Hundes oder „pfiffige“ Zahlenkombinationen wie 12345 als Passwort verwenden. Und vor allem natürlich nicht das Passwort im PC hinterlegen oder gar auf einen Zettel schreiben und unter die Tastatur legen. Verwenden Sie für Ihren Zugang zum Datingportal beispielsweise keine automatisierte Anmeldung und lassen Sie die Zugangsdaten nicht vom Browser speichern. Auch ein Masterpasswort für alle Online-Aktivitäten zu nutzen, ist nicht empfehlenswert.
Profi-Tipp „Spurenvernichter-Software“: Im Internet können Sie von verschiedenen Anbietern teils kostenlose Programme herunterladen, die alle Spuren vernichten, die Sie beim Surfen im Internet hinterlassen. Sie löschen z. B. Cookies, Caches oder den Browserverlauf.
Keine privaten Daten preisgeben: Beim Online-Dating sollten Sie in Ihrem Profil, also dort, wo sie jeder lesen kann, keine privaten Daten hinterlegen. Im späteren Schriftverkehr sollten Sie auch nur an vertrauenswürdige Personen Privates wie Telefonnummer oder Adresse, Fotos etc. weitergeben. Ansonsten sind Sie, was den Datenschutz angeht, bei einer seriösen Partnervermittlung gut aufgehoben, denn die internen Kommunikationssysteme sind durch den passwortgeschützten Zugang sicher vor unerwünschtem Zugriff.
Handys und Tablets nicht vergessen: Löschen Sie jegliche Beweise auf Ihren mobilen Geräten und speichern Sie auch hier für entsprechende Seiten keine Passwörter oder Verläufe. Bei Verlust des Geräts kann sonst leicht ein Dritter auf Ihre Accounts zugreifen. Und WhatsApp- oder andere Chatforen sind das Erste, was ein eifersüchtiger Partner durchsucht, also auch hier keine Gesprächsprotokolle speichern. Wer eine Affäre hat, sollte dafür sowieso besser ein Zweithandy nutzen, von dem der Partner nichts weiß.
Psychologie: Wie tickt Ihr Partner?
Wenn Sie sich auf eine Affäre einlassen und dabei von Ihrem Partner nicht erwischt werden möchten, ist es sehr nützlich, auch psychologisches Einfühlungsvermögen zu entwickeln. Im Klartext heißt das: Passwörter sind gut – wenn Ihr PC oder Laptop vorher aber immer frei zugänglich war, kann es einen zu Eifersucht neigenden Partner misstrauisch machen, wenn bei der Anmeldung plötzlich nach einem Passwort gefragt wird. Frauen sind besonders aufmerksam, wenn es darum geht, Veränderungen im Verhalten des Partners festzustellen. Neues Parfüm, häufigeres Duschen, Änderungen des Klamottenstils sind das Eine – aber auch plötzlich verschärfte Sicherheitsvorkehrungen auf Handy, Tablet und PC geben ein klares Signal: Irgendwas ist anders. Hier möchte jemand plötzlich etwas verbergen. Und zwar höchstwahrscheinlich vor mir! In solchen Fällen heißt es also, besonders schlau vorzugehen. Nichts wiegt einen Partner so sehr in Sicherheit wie vermeintlich totale Offenheit. Wenn Sie Ihren PC auch dann nicht ausschalten, wenn Sie mal die Wohnung verlassen, sieht das nach gutem Gewissen aus. Natürlich ist das aber kein Schutz, dass ein Ihr sich auf dem PC dann trotzdem mal während Ihrer Abwesenheit auf dem Rechner umsieht. Lagern Sie deshalb verfängliche Daten, Fotos o. Ä. am besten in eine Cloud aus, auf die nur Sie passwortgeschützten Zugang haben. Schreiben Sie verfängliche E-Mails nur per passwortgeschützter Webmail und laden Sie diese nicht auf Ihren lokalen PC herunter. Und der beste Tipp: Verwenden Sie fürs Online-Dating einen anderen Browser als den üblichen. Ein Beispiel: Wenn bei Ihnen zuhause alle gewohnt sind, mit Firefox zu surfen, dann lassen Sie diesen ruhig geöffnet, wenn Sie nicht da sind. Verwenden Sie für Ihre geheimen Aktivitäten konsequent einen anderen Browser (zum Beispiel den Internet Explorer), schließen Sie diesen nach jeder Anwendung und löschen Sie dort alle Spuren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Partner diesen sonst nie genutzten Browser nach Spuren durchsucht, ist gering, und falls doch, erregt es kein Misstrauen, wenn es dort keinerlei Verläufe und Cookies gibt.
Tipps fürs Büro
Viele Arbeitgeber sehen es nicht gerne oder verbieten das private Surfen während der Arbeitszeit. Wir empfehlen deshalb generell, private Aktivitäten im Büro schon im eigenen Interesse möglichst zu vermeiden. Sollte es doch einmal unumgänglich sein, tun Sie das am besten von Ihrem Handy aus. Denn generell gilt: Rein theoretisch kann der Arbeitgeber auf Ihrem PC nachverfolgen, welche Seiten im Netz Sie besucht haben – auch wenn er dies rein rechtlich nur in einem besonders begründeten Verdacht auf eine Straftat darf. Sollten Sie dennoch im Büro Online-Dating nutzen, gibt es spezielle Maskierungs- oder Tarnseiten, die sich im Handumdrehen über die eigentliche Seite legen, z. B. in Form einer Excel-Tabelle. Damit ist der Arbeitsplatz dann ggf. auch vor neugierigen Kollegenblicken geschützt. Und ganz wichtig: Niemals Privates mit der Firmenmailadresse kommunizieren!
Online-Dating: eine sichere Sache
Wenn Sie Ihr Passwort hüten und gerade am heimischen PC ein paar entsprechende Vorkehrungen treffen, ist Online-Dating sehr sicher. Bleiben Sie trotzdem aufmerksam, was den Schutz Ihrer Daten betrifft und tun Sie möglichst nichts, was Ihren Partner misstrauisch machen könnte. Rechnen Sie immer damit, dass Sie Ihr Handy verlieren könnten, dass Ihr Partner während Ihrer Abwesenheit Ihren PC nutzt oder der Verlauf Ihres Browsers Aufschlüsse über Ihr Surfverhalten geben kann. Ein bisschen Wachsamkeit kann nichts schaden!